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Tacheles zum Weltfrauentag

Ei supi, Mädels! Ole, ole Weltfrauentag! Oder wie? Ehrlich, Butter bei die Fische: Was sollen wir mit einem Tag, wo wir alle mit einem heulenden Auge dorthin blicken, wo wir gerne stünden und an allen 365 Tagen im Jahr werden Frauen unterdrückt, gefoltert und durch Beschneidung und Diskriminierung ihrer Sexualität und Identität beraubt. Meistens geschieht das im Namen der Religion oder wird zumindest so behauptet.

Nun Gendern ist doof, ich weiß und in Zeiten, in denen ein nicht geringer Anteil Heranwachsender nicht mehr weiß, ob er Männlein oder Weiblein ist, muss man sowieso aufpassen, was man schreibt. Ich für meinen Teil, muss sagen, dass ich auch heute noch äußerst verwundert bin, wenn jemand freiwillig zu einer Frau wird.

 Fühle ich mich unterdrückt? Nein, nicht permanent. Aber fühle ich mich gleichberechtigt? Woher denn?

Als kleines Kind habe ich es instinktiv gehasst, wenn mich jemand in ein Kleidchen mit Spitzenkragen stecken wollte. Ich bevorzugte immer schon Hosen und Pullis. Diese ganzen Kleidungsstücke wie Spitzenbluse, Lackschühchen, Kopftücher transportieren doch nur eine Rolle, in die wir mittels ihrer gezwängt werden und diese Rolle besagt: Sei schön brav! Beweg dich möglichst wenig! Widersprich nicht und brich nicht die Regeln! Denn du - verflixt noch eins - bist ein Mädchen. Manchmal denke ich, die Politiker machen sich lustig über uns und werfen uns so einen Tag hin, wie man einem Hungrigen einen Brotkrumen hinwirft. Und was wird er tun? Na, er wird ihn essen. "Kommt lasst uns ihnen den einen Tag geben. Vielleicht hören sie dann auf zu quengeln."

"Ja, hey und lasst uns doch ganz viel unnötig gendern, das macht die Frauenbewegung lächerlich! Von wegen Gleichberechtigung? In 300 Jahren noch nicht. Aber heute ein Tag und nen Blumenstrauß!"

Herzlichen Glückwunsch!!!