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Von Nutzern und vom Plotzen

Zunächst einmal - versteht mich nicht falsch - ich arbeite in einem Sozialen Zentrum und bekomme vieles mit. Manchmal, wenn man so vieles mitbekommt, dann fängt man an unangenehme Fragen zu stellen. Was mich interessieren würde: Ist es euch schon einmal aufgefallen? Es gibt eigentlich nur zwei Arten von Menschen: Die einen, sie brauchen für alles Hilfe und in der Regel bekommen sie die auch und Mitleid und ... und.. und. Leider wird auf sie sehr viel Energie verschwendet - nennen wir sie einmal Nutzer. So, die Nutzer bleiben eigentlich immer wo sie sind, in ihrer Komfortzone, in der Regel zuhause. Ab und zu versucht der Staat oder andere engagierte Menschen sie aus der Komfortzone zu locken, mit Strafen, mit Lob, mit Geld... mit dem Blau vom Himmel. Doch in der Regel bleiben 99% der Nutzer in ihrem Schneckenhaus oder sie kehren dahin zurück. Dann gibt es noch die zweite Gruppe, sagen wir sie sind die Plotzer, sie sind das Potential, die Währung für die Dienstherren. Und in der Regel plotzt so ein Plotzer und er zahlt und er zahlt und zahlt. Für ihn wird nur ein Bruchteil unternommen, denn er macht alles selber: Er zahlt seine Miete, seine Steuern, die Schulbücher seiner Kinder und er zahlt auch die Nutzer. Für ihn wird nichts investiert, denn er ist in der Regel nicht in seiner Komfortzone, denn er ist auf der Arbeit. Sollte so ein Plotzer einmal aufbegehren, dann gibt es 1000 Regeln und Traktate, warum er seinen Platz nicht verlassen darf, am besten bis 70, denn dann ist er ausgelutscht wie ein Bonbon und darf von seiner Rente noch Steuern zahlen. Nun wurden es aber in letzter Zeit immer mehr Nutzer und weniger Plotzer, nun wiegt die Last sehr schwer auf der Schulter des Plotzers und dennoch wie immer erhält er keine Hilfe. Nun gibt es noch andere... die Strippenzieher. Sie haben Macht und die Fäden in der Hand, leider jedoch sind die Strippenzieher kurzsichtig. Jedes Kindergartenkind würde sehen, dass je größer die Last, je mehr Leute müssen sie tragen. Warum? Weil es sonst irgendwann eine riesengroße Kabbelei geben wird. Ich hoffe die Strippenzieher besuchen irgendwann mal einen Kindergarten, vielleicht lernen sie dann etwas daraus.